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2008

Ausstellung „Alles fließt“

München

Vor fast 100 Jahren hat der Schriftsteller Karl Kraus gesagt: »Ich verlange von einer Stadt, in der ich leben soll: Asphalt, Straßenspülung, Haustorschlüssel, Luftheizung, Warmwasserleitung. Gemütlich bin ich selber.« Damit drückt der Wiener Spötter und Großstadtfan genau das aus, was wir – bis heute – von einer gut verwalteten Stadt erwarten: dass sie möglichst geräuschlos und effektiv, aber unsichtbar „funktioniert“: Wasser, inzwischen sehr wohl auch warmes, hat stets in den Röhren zu fließen, ebenso Strom und Gas Tag und Nacht in den Leitungen, der öffentliche Verkehr soll uns 24 Stunden umtreiben können, und selbst sportlich-kühlendes Nass oder gesunde Hitze zur Erfrischung und Kräftigung halten wir, was die Stadt uns da anbietet, für selbstverständlich und nehmen es gern an. Diese Neigung, so viel davon für selbstverständlich zu halten, ließ uns die Ausstellung „ Alles fließt “ über die vielen Aufgaben und Tätigkeiten der Stadtwerke München anregen: Wir wollen einiges von den Leistungen erkunden, die uns meist nur flüchtig bekannt sind, wollen zeigen, was in den vielen Leitungen oder Fahrstrecken über und unter Münchens Straßen „alles fließt“. Und was die Menschen tun, die sich täglich für dieses ungestörte Fließen im Gemeinwesen München einsetzen – vom Kraftwerker und U-Bahnfahrer bis zu der auf Nachhaltigkeit bedachten Konstrukteurin. Es sind die Stadtwerke München, die zum 850. Stadtgeburtstag die Bürgerinnen und Bürger einladen, ihren Blick auch hinter die Netze und Leitungen zu werfen und all das besser kennenzulernen, das mit Recht ihnen – und das heißt: uns allen – gehört. Ausstellung im Deutschen Museum in München / Arbeitsgemeinschaft mit der Grafikerin und Typographin Dominique Boessner