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2004

Franz-Liszt-Konzertsaal

Raiding, Oberösterreich

Unser Vorschlag beruht auf der Idee, mit dem für die Gemeinde Raiding gewichtigen Neubau des Franz- Liszt-Konzertsaales den Versuch zu unternehmen, so etwas wie eine weltliche Mitte des Dorfes zu generieren und diese sehr behutsam, mit großem Respekt vor dem Geburtshaus von Franz Liszt, gleichwohl selbstbewusst zu implementieren. Das Haus selbst begreift sich als »Instrumentenkoffer«, robust nach außen und im inneren mit Samt ausgeschlagen, den Besucher umarmend, sanft und warm. Eine wirtschaftliche Stahl-Verbundkonstruktion in klarem Raster (durchaus auch dies eine Anspielung an den Maisspeicher aus lockerem Gerippe…), mit hoher Selbstverständlichkeit über dem weißen Sockel aufragend, bekleidet mit einer Haut aus form-gebogenem Lärchenholz über dem Witterungsschutz aus Folie, eine Anspielung an das weiche, graue Strohdach des Üblichen.Die sägerauhe Holz-Haut dringt ein in das Foyer, bekleidet den Bauch des Saales, dort gehobelt. Der Stein des Dorfplatzes dringt ebenfalls ein, derb gestreift im Rhythmus der Feldfluren, sinnlich das Ereignis vorbereitend. Schließlich der Franz-Liszt- Konzertsaal selbst: ein matt-schwarzes Etui aus Samt, ein weißer Baldachin, die Bühne als kostbarer Holz- Schrein, der der Musik geweiht, das Licht natürlich, verschwenderisch oder subtil hinter Leistenspalieren der Wand und der Setzstufen der Tribünen.