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2015

Architekturbüro

München Stadtmitte

Das Büro im vierten Stock ist von seiner Grundanlage her lang und schmal; raumhohe Fenster belichten es an den Stirnseiten. Ein auf einer seiner Längsseiten angebrachter, raumhoher Spiegel auf der gesamten Länge des Büros verdoppelt den Raum visuell und gibt ihm verblüffende Weite. Dahinter verborgen sind umfängliche Schrank-, Archiv- und Nebenraumbereiche, die vom Aktenbestand über diverse Vorräte, den Plotter, die Teeküche, der Garderobe und dem Sanitärbereich all das beiläufig aufnehmen, was zumindest von diesem Nutzer im Alltag als eher störend oder zumindest ablenkend empfunden wird; eine Haltung, die das jederzeit mit einem Griff zur Verfügung stehen etwa einer Werkzeugwand bewusst hintansetzt gegenüber der fast meditativen Ruhe des Aufgeräumten. Vier große superelliptische Arbeitstische stehen auf weiß lasiertem Industrieparkett aus Eiche jeweils um 45° gedreht zum Spiegel; im Grundriss zu einem Kreuz geordnet werden sie Ausdruck des lebendigen Miteinanders. Wenn man nun dort am Tisch sitzt, ist man gleichwohl niemals konfrontiert mit dem eigenen Spiegelbild, erlebt nur beiläufig die Weitung des Raums durch die Spiegel; und wenn alle in die Mitte rutschen, findet man hier auch ganz leicht zueinander.
Die langjährige Neigung des Inhabers zu zeitgenössischer Kunst, mit Arbeiten etwa von FischliWeiß, Ruprecht Geiger, Hubertus Hamm, Judy Ledgerwood, Jürgen Partenheimer, Michael Sailstorfer, Roman Signer, Michael Venezia und anderen ist stets präsent;
eine freistehende Handbibliothek mit vielen schönen Büchern interdisziplinärer Sortierung filtert das konzentrierte Arbeiten im Kern von Kommen, Gehen und dem diskreten Besprechen in gläserner Box.