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2013

Bundesministerium

Berlin

Wir planen ein zeitgemäßes Verwaltungsgebäude, ein sorgfältig behauenes Volumen, welches jenseits von wohlfeilen Natursteinreflexen seine Eigenständigkeit durch eine gläserne Fliesenhaut im Ton des Bestehenden behauptet. Es integriert sich dennoch mühelos in den architektonisch stimmigen Bestandskomplex und komplettiert diesen auf unangestrengte Weise. Über dem gläsernen Sockel der einladenden Ausstellungsräume türmt sich eine in ihrem Spiel strenge, zwischen Schule und Ministerium im Ausdruck vermittelnde Lochfassade, welche Offenheit und Selbstbewusstsein auf dialogische Weise mit dem Bestand des Ministeriums zeigt, dabei aber auch das allenfalls Mittelmäßige des westlich Angrenzenden und südlich Benachbarten ohne Beschädigung erträgt. Die planungsrechtlichen Anforderungen werden eingehalten, die zulässigen Traufhöhen im Mittel nicht überschritten. Im Bereich des Anschlusses an den Bestand weicht der Neubau geschmeidig zurück, gewährt und offeriert die Kommunikation von steinernem Straßen- und grünem Hofraum. Die über der Ausstellung behutsam ausgestellten Obergeschosse lenken den Blick des von Westen Ankommenden beiläufig auf den tatsächlichen Haupteingang des Ministeriums unter den echten Bögen; die Schrägstellung der Stirnfassaden gerinnt fast zur Skulptur, wenn man von der U-Bahn kommend sich von Süden dem Ministerium nähert. Alles ist getragen von der gestalterischen Haltung, einer letztlich konservativen Idee, das Gleiche, nicht aber nicht das Selbe zu tun, die gleiche Sprache zu sprechen, mit anderem Dialekt. Der geplanten Setzung fehlt hierdurch der freche Anspruch des Dauerhaften.