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2013 - 2022

U-Bahnhof U3 München-Sendlinger Tor

München

Dem U-Bahnstation Sendlinger Tor steht ein großer Umbau bevor: Der 40 Jahre alte Umsteigebahnhof wird auf allen drei Ebenen umfassend saniert, modernisiert und durchgängig barrierefrei gestaltet. Zudem wird die Station teilweise umgebaut und dadurch insbesondere die Kapazitäten erweitert: Zu diesem Zweck sind auf Bahnsteigebene unter anderem ein Bypass, Treppen-Drehungen und neue Ausgänge geplant. Im Zuge der technischen Komplett-Erneuerung des Bahnhofs ergibt sich auch die Möglichkeit einer umfassenden architektonischen Aufwertung, deren Möglichkeiten im Rahmen eines Wettbewerbes ausgelotet wurden. Der Entwurf der Planungsgemeinschaft Raupach + Bohn mit Ingo Maurer, der nun realisiert wird, überzeugte die Jury-Mehrheit vor allem durch sein „ästhetisch einfallsreiches und funktional tragfähiges Konzept“, so Hannelore Deubzer. Die Jury-Vorsitzende betonte, dass sich Alt und Neu im Siegerentwurf organisch ineinander verschränkten und Vertrautes nicht ganz verschwinde. Deubzer: „So wird das bislang dominierende Blau und Gelb auch die Farbgebung des neuen U-Bahnhofs bestimmen, aber nicht mehr nur als Wand- oder Stützenverkleidung, sondern als kraftvoll inszenierte Raumidee. Dieser durch Farbe definierte und strukturierte Raum ist großartig. Die Farben ordnen und gestalten den unterirdischen Verkehrsknotenpunkt auf drei Ebenen überzeugend klar und einfach. Die komplexe Verschachtelung der einzelnen Geschosse wird mühelos entflochten und so übersichtlich präsentiert, dass die Fülle der Informationen, der Wege und Richtungen, der Ein- und Ausgänge leicht gesehen, erfasst und erinnert werden kann.“ Neben diesen großzügigen, maßstabbildenden Farbraumzeichen ist es aber vor allem auch „das Beleuchtungskonzept der Lichtplaner und Architekten, das dieses Areal unter Tage erhellt und dabei nicht nur die Orientierung von Passagieren und Passanten erleichtert, sondern ihre Wege auch mit ästhetisch ansprechenden, anspruchsvollen Mitteln begleitet.“
Wettbewerb und Entwurfsplanung: Raupach + Bohn,
Ausführungsplanung: raupach architekten

Süddeutsche Zeitung vom Februar 2017