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1994

U-Bahnhof München-Trudering

München

Die Einheitlichkeit der Anmutung der Messelinie U-2 Ost wird durch die Verwendung jeweils gleicher Materialien, die Erkennbarkeit der einzelnen Bahnhöfe durch deren jeweils unterschiedliche Rohbaugeometrie bewirkt. Der Rohbau auch dieses Bahnhofes bleibt in weiten Teilen sichtbar oder wird zumindest nachgeformt; er wird in einem tiefen, sinnlichen Rot handwerklich, in sichtbarem Pinselauftrag gefärbt. Das asketische Ausbaukonzept aus Aluminium-Halbzeugen, deren lapidare Fügung deren industriellen Produktionscharakter nicht verschweigt, unterstreicht den bergmännisch aufgefahrenen, röhrenförmigen Tunnelquerschnitt von Bahnsteighalle und den schräg aufsteigenden Rolltreppentunneln. Im Sprenggeschoß, das gleichzeitig unter den Gleisen der Bundesbahn hindurch die zwei Hälften Truderings barrierefrei erschließt, hat die Künstlerin Sophie Kaiser zwei großformatige Arbeiten geschaffen, die die bayerischen Bräuche des Fingerhakelns und Armdrückens aufgreifend, über auf die Haut der dort Abgebildeten, scheinbar Tätowiertes, den Ortsbezug beiläufig herstellt. Photographie: Sophie Kaiser, Jens Weber